Wie funktioniert das Hüftgelenk?

Das Hüftgelenk wird aus Oberschenkelknochen mit Hüftkopf und dem Beckenknochen mit Hüftpfanne gebildet. Es verbindet Becken und Oberschenkel miteinander. Das Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk und lässt eine große Bewegungsvielfalt zu. Es ist nach den Kniegelenken das zweitgrößte Gelenk im menschlichen Körper. 

Damit es zu keiner großen Reibung im Hüftgelenk kommt, sind die beiden Knochen mit einem ca. 3 – 4 mm dicken Knorpel überzogen. Dieser Knorpel hat die Eigenschaft die Reibung zu reduzieren und Stöße, wie sie typischerweise beim Gehen, Springen und Laufen auftreten, abzudämpfen. Um das Gelenk herum ist neben der Kapsel und der Gelenklippe eine sehr kräftige Bandstruktur. Diese Bandstruktur stabilisiert das Hüftgelenk und lässt uns z. B. völlig entspannt Stehen, ohne die Muskulatur anzuspannen. Das Hüftgelenk stabilisiert sich sozusagen selbst. Unser Hüftgelenk ist aber in der täglichen Bewegung beim Stehen, Gehen oder beim Sport hohen Belastungen ausgesetzt. Dabei kann es zu Kräften kommen, die teilweise über dem Körpergewicht liegen. Das Hüftgelenk ein sehr beanspruchtes Gelenk. Durch diese Beanspruchung, durch Verletzungen oder Verschleißerscheinungen kann unser Hüftgelenk Beschwerden verursachen. Schäden durch Unfall oder Durchblutungsstörungen können zu einer Gelenkzerstörung des Hüftgelenks führen. Auch eine angeborene Hüftdysplasie, bei der die Gelenkpfanne nicht ausreichend ausgebildet ist, der Hüftkopf nicht genügend Halt hat und aus der Gelenkpfanne herausgleitet, kann das Risiko eines Auskugelns und einer Arthrose erhöhen.

Die häufigste Erkrankung des Hüftgelenkes ist die Hüftgelenksarthrose, welche durch den Verschleiß des Hüftgelenkes entsteht und somit gehäuft im Alter auftritt. Bei einer Hüftgelenksarthrose können die Schmerzen auch in das Knie, das Gesäß und in die Leistengegend ausstrahlen. Durch konservative Maßnahmen wie Krankengymnastik, Reduzierung von Übergewicht, gezielte Bewegung, Schmerzmedikation und Massagen, wird Ihr Arzt immer versuchen Ihnen Linderung zu verschaffen. Auch Injektionen mit Hyaluronsäure oder knorpelaufbauenden Substanzen wie Chondroitinsulfat und Glucosaminoglycane können eingesetzt werden. Bei ausgeprägter Arthrose ist jedoch der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes oft unumgänglich.

Wenn durch konservative Maßnahmen nicht der erwünschte Erfolg eintritt und die Hüftgelenksarthrose weit fortgeschritten ist, wird man eine so genannte Hüft-TEP implantieren. Eine Totalendoprothese der Hüfte ist ein Hüftgelenksersatz, welcher hervorragende Kurz-, und Langzeitergebnisse vorweisen kann. Vor einem solchen Eingriff werden Sie eingehend über die verschiedenen Möglichkeiten und Materialien informiert und aufgeklärt.