Gelenkersatz - Der Ablauf von OP bis Reha

Wenn eine Arthrose diagnostiziert wurde und die Notwendigkeit für einen künstlichen Gelenkersatz besteht, werden am Aufnahmetag im Krankenhaus nochmals die Diagnose und die Indikationsstellung überprüft. Bei Bedarf werden noch notwendige Untersuchungen durchgeführt.

Zusätzlich erfolgt eine sogenannte skalierte Röntgenaufnahme, beispielsweise des Hüft-, Knie-, oder Schultergelenkes. Mit dieser Aufnahme kann mit einem speziellen Computerprogramm die Art der Gelenkprothese geplant werden. Von den optionalen Prothesen kann somit für den Patienten individuell die optimale Prothese ausgewählt werden. Am Tag der Operation wird der Patient in den Operationssaal gebracht, dort erfolgt die Narkose. Heutzutage ist es üblich, dass alle Beteiligten der Operation anhand einer WHO-Checkliste noch einmal überprüfen ist es der richtige Patient, die richtige Seite, die richtige Diagnose, die richtige Indikation. Erst wenn diese Überprüfung abgeschlossen ist beginnt die Operation.

Der künstliche Hüft-, Knie-, oder Schultergelenksersatz ist heutzutage ein Routineeingriff. In einem EndoProthetikZentrum, wie hier im Leopoldina-Krankenhaus, wird dafür ca. eine Stunde Operationszeit benötigt. Um die Infektionsrate deutlich zu senken, wird zum einen in speziellen Operationssälen und zusätzlich mit sogenannten Astronautenhelmen operiert. Des Weiteren werden minimalinvasive, schonende Operationsmethoden angewendet. Einmal um den Schnitt zu verkleinern und gewebeschonend zu arbeiten, aber gleichzeitig auch um frühzeitig eine schnelle Mobilisation und eine Reduktion von Infektionen zu erreichen. Während der Operation werden Funktion und Sitz des künstlichen Gelenkes mehrfach überprüft und zusätzlich durch Röntgenaufnahmen kontrolliert. Nach der Operation wird der Patient im Aufwachraum überwacht und meist nach ein bis zwei Stunden auf Normalstation verlegt.

Bereits am Folgetag erfolgt die Mobilisation mit voller Belastung unter Anleitung eines Physiotherapeuten. Der stationäre Aufenthalt dauert ca. 10–14 Tage. Während des stationären Aufenthaltes wird bereits die Weiterbehandlung geplant, sprich die Rehabilitation eingeleitet. Diese kann ambulant oder auch stationär stattfinden. Während der Rehabilitation wird u.a. die Kraft trainiert, die Koordination verbessert. In der Regel sind die Patienten nach Abschluss der Rehabilitation, sprich 6 Wochen nach der Operation, bereits voll belastungsfähig und ohne Gehhilfsmittel im Alltag mobil. Für sportliche Betätigungen muss man meist noch einmal 4–6 Wochen einkalkulieren.